Die Besitztümer des Klosters wurden mit der Zeit in große administrative Einheiten, sogenannte Verwaltereinheiten eingeordnet. In Askebys Gebiet wurden die Besitztümer in sieben Abgabenverwaltungsbereiche eingeteilt. Das waren Greby, Svinstad, Sviestad, Styrstad, Väro, Magnehult und Nedhammar. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen der zisterziensischen Verwaltereinheiten variierten. Die Landwirtschaft war natürlich die wichtigste Versorgung, es gab aber auch andere Wirtschaftszweige, die die Wirtschaft des Klosters direkt oder indirekt beeinflussen konnten.
Landwirtschaft
Der Standard der Klöster wird meist aus einer agrarwirtschaftlichen Perspektive mit Ausgangspunkt im Besitz der Güter beurteilt. Und es ist natürlich so, dass deren Produktion für das Leben in den Klöstern ganz entscheidend war. An Boden war kein Mangel und Landreformen erreichten Schweden erst spät. Kirche, Krone und Adelsgeschlechter besaßen im Mittelalter alles Land, Bedingungen und Rechte der Bauern wurden in den Landschaftsgesetzen garantiert. Ein exakteres Bild der Besitzverhältnisse des Klosters Askeby ist nur schwer verständlich zu machen. Wir haben viele Namen von Höfen, die das Kloster besessen haben soll, und wir können annehmen, dass die Äbtissinnen versuchten, den Grundbesitz in den Verwaltungsgebieten zu konzentrieren, indem sie Höfe tauschten, kauften oder verkauften. Andreas Lindblom hat 78 Klosterhöfe gefunden, eine bescheidene Zahl im Vergleich zu den 700 Höfen des Klosters Vadstena. Catharina Anderssons Analysen des Spendenbegriffs in ihrer Dissertation „Kloster och aristokrati“ sind interessant, denn es besteht die Gewohnheit, die Besitztümer von Klöstern mit den Rechtsbegriffen der Verordnung von 1789 zu diskutieren. Geschenke waren im Mittelalter keine abgeschlossene und einmalige Erscheinung. Sie regelten anfangs die „Beziehungen zwischen den Menschen, erhielten aber mit der Zeit eine immer größere religiöse Bedeutung“. Viele Beispiele bezeugen, dass Geschenke nicht bedingungslos waren. Es genügt, auf Bo Jonssons Geschenke einer Anzahl von Höfen unter der Bedingung hinzuweisen, dass Kirche und Kloster in einem von ihm angegebenen Stil gebaut werden sollten. Und dieselben Verhältnisse können wir im Auftreten der sehr tatkräftigen Äbtissin Margareta Haraldsdotter 1416 sehen.
Handel
Östanstång war ab 1350 eine eigene Probstei, und für die östlichen Gebiete waren Handel und Schifffahrt seit Jahrhunderten von politischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Jetzt, im 15. Jahrhundert, lagen hier Söderköping, eine der wichtigsten Handelsstädte des Landes, ein wachsendes Norrköping, ein strategisch günstig belegenes Stegeborg und viele andere. Der Handel war von großer Bedeutung. Eine Exportstatistik existiert nicht, aber 1474-76 landeten einige Schiffe aus Söderköping allein in Danzig mit insgesamt 124 Pferden, sieben Tonnen Butter, Leder, Fleisch und „Häuten in Mengen“ und einigem Osemund. Salz war natürlich die wichtige Importware, aber auch Walkstoffe und Hopfen, Leinen und vieles andere mehr. Das Quellenmaterial ist äußerst mager, der Handel kann aber für das Kloster von gewisser Bedeutung gewesen sein, denn wir haben einige Angaben darüber, dass Askeby und Skänninge Geld von Stegeborg entgegennahmen, vermutlich dafür, dass die Klöster als eine Art von Gasthöfen fungierten.
Fischerei
Eine weitere bedeutende Industrie war die Fischerei. Askeby besaß unter anderem in Norrköping die Fischereirechte für Lachs im Fluss Motala ström und für das Fischen von Brachsen im Bodasee. Aber nicht nur das. Das Kloster lag in einem Gebiet mit Gewässern und bis zum 17. Jahrhundert wurden die Möglichkeiten für Fischereibetriebe im Inneren von Östergötland geschätzt und begutachtet.
Mühlen
Man meint, dass Wassermühlen zur Zeit der guten landwirtschaftlichen Bedingungen im 13. Jahrhundert allgemein beliebt wurden, sieht sie aber auch als eine Konsequenz davon, dass die Leibeigenschaft abgeschafft worden war, nachdem die großen Landwirtschaften abgeschafft und in Dörfer und Höfe aufgeteilt worden waren. Dass Mühlen als eine wichtige Innovation angesehen wurden, sieht man in Dokumenten, die Besitz und Verwaltung betreffen. Wir können den Mühlentyp nicht eindeutig beurteilen und auch nicht genau sagen, wie viele Askeby besaß, aber wir schätzen die Zahl auf zwischen fünf und sieben. Die zwei Mühlen im Motala ström in Norrköping waren mit Sicherheit die wertvollsten.
Wege
Charakteristisch für das Straßennetz von Östergötland sind die alten, vorhistorischen Wege in nord-südlicher und ost-westlicher Richtung. An vielen Stellen knüpfen sie an Grabfelder an, die auf mehreren Wegabschnitten gut sichtbar sind. Der ost-westliche Weg führte von der Halbinsel Vikbolandet nach Linköping und Skänninge. Er führte also an Askeby vorbei.
Wir interessieren uns vor allem für das Straßennetz aus der Wikingerzeit und dem frühen Mittelalter, das für Askeby außerordentlich große Bedeutung gewann. Der neue Weg war eine schnelle, gerade Straße, die auf die Lagen der Besiedlung keine Rücksicht nahm, sondern an welche die Dörfer sich anschließen mussten. Alles deutet darauf hin, dass die Beschlüsse dies betreffend auf zentraler Ebene gefasst wurden und vom Bedarf der Zentralmacht und der Kirche an schnelleren Verbindungen gesteuert waren.
Wie schnell ging die Reise? Es gibt Belege dafür, dass Kuriere sich schnell vorwärtsbewegen konnten. Ein Beispiel dafür sind die Reiter des Bischofs Hemming Gad. Der Bischof befand sich am 29. Januar 1519 in Söderköping und schreibt, dass er um 21 Uhr die Information über den Tod seines Archidiakons in Linköping um 13 Uhr desselben Tages erhalten habe. Der Kurier legte die Strecke folglich in weniger als acht Stunden zurück. Für Transporte waren die Zeitperspektiven natürlich ganz andere.
Wenn auch viele Frauen reiten konnten, zögerten sie, sich ohne Beschützer auf den Hohlweg zu begeben. Genau wie viele der höheren Herren reisten sie am liebsten im Winter in Schlitten und im Sommer mit Schiffen. Ein durchschnittlicher Reisender bewegte sich so gut er konnte vorwärts und musste sich auf die Gastfreiheit seiner Mitmenschen verlassen. Wichtig war das Zisterzienserkloster, das jeden Gast so empfing, als wäre er Christus persönlich. Der König und sein Gefolge hatten ein Recht darauf, bei der Landbevölkerung unterzukommen und konnten Königshöfe und Klöster benutzen, Bischöfe hatten Gastrecht in Wohnsitzen von Priestern und in Klöstern. Für Bauern und indirekt auch für das Kloster machten die anderen herrschaftlichen Männer, die in Scharen über die Wege reisten, größere Herausforderungen aus.
